Nach den vergangenen Wochen im vollständigen Fernunterricht wurde ich nun wieder von einigen Kollegen kontaktiert und gefragt wie Live-Unterricht meiner Meinung nach gelingen kann wenn die Klasse geteilt oder jemand in Quarantäne ist.
Ich habe mir bereits im vergangenen Sommer darüber Gedanken gemacht und im Sommer versucht die beste Lösung (an meinen Unterricht und Schule angepasst) zu finden. Nach der Erprobung im Herbst steht für mich fest: Für meinen Unterricht passt der Ansatz des synchronen Lernens am besten. Aber das muss jeder selbst, am besten Schülerzentriert, entscheiden.
Ich übertrage den Bildschirm, Ton und Video meines tragbaren Computers mit Stifteingabe ( Whiteboard, OneNote,…) als Tafelbild in einer geplanten Teams Besprechung an den Klassen PC (Einstellung: Audio aus; Chat eingeblendet). Dieser ist mit dem Beamer verbunden und dient als Tafel in der Klasse. Die Schülerinnen und Schüler Zuhause können über das Klassenteam auch in die Besprechung einsteigen und sehen das selbe Tafelbild wie durch den Beamer in der Klasse projiziert wird. Die Sprachübertragung bei den meisten in Tablets oder PCs eingebauten Mikrofonen reicht aus um gut kommunizieren zu können. Über den Chat können direkt Fragen gestellt und Dateien geteilt werden.
Damit stelle ich für meinen Unterricht auch sicher, dass Schülerinnen und Schüler, die aufgrund von Quarantänebestimmungen Zuhause sind, die Möglichkeit haben am Unterricht teilzunehmen. Dies natürlich immer nur sofern es ihre Gesundheit zulässt und somit die didaktische Kontinuität in der gesamten Klasse gewährleistet ist.
Dazu kurz was zu den zwei Modellen synchoner und asynchroner Ansatz:
Der synchrone Ansatz hat große Ähnlichkeit zum klassischen Präsentsunterricht. Der größte Vorteil ist in meinen Augen die Echtzeitinteraktion in der Klasse und mit Schülerinnen und Schülern Zuhause. Bildschirmübertragung, Dateifreigabe, Besprechungschat und direkte Kommunikation (Ton und Video) bilden gute Basis zum Kollaborativen Arbeiten im Onlineunterricht. Eigene Umfragen haben ergeben, dass sich Schülerinnen und Schüler auch von Zuhause aus in Klasse eingebunden fühlen. Nachteil ist auch bereits rückgemeldet worden die länge der Bildschirmzeit.
Der asynchrone Ansatz basiert darauf z.B. für Schülerinnen und Schülern Lernvideos zu erstellen damit sie in ihrem individuellem Rhythmus und idealen Zeiteinteilung lernen können. Tipp: Videos Kurz halten, z.B. Unterrichtsstoff in kleine Lernsequenzen teilen. Dies ermöglicht nicht verstandene Inhalte eigenständig so oft wie nötig zu wiederholen. Die Bereitschaft eigenständig zu lernen, Motivationsfähigkeit und Zeit Planung ist von Schülerseite dafür unabdingbar.
Diese Methoden sind allgemein und nicht auf die Arbeit mit der Plattform MS Teams beschränkt. Viele Kollegen die Teams nur nutzen um mit Schülerinnen und Schülern Besprechungen tätigen, können auch den Besprechungslink z.B. im digitalen Register hinterlegen. Es kann aber sein, dass das System je nach Einstellung „unbekannte Teilnehmer“ anzeigt.
Eine weitere Möglichkeit die ich bereits genutzt habe ist eine PowerPoint LIVE Präsentation, sogar mit untertiteln und Audioübertragung, sowie Simultanübersetzung (60 Sprachen). Dies kann nur mit PowerPoint Webapp machen. Solche inklusiven Tools wie Plastischer Reader oder Übersetzer verstecken sich eigentlich in jedem O365 Programm.
Bei Fragen einfach wie immer melden!